Seit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr besteht wahrscheinlich auch der Spielmannszug Niefern. Zwar ist eine entsprechende Anmerkung in den Protokollbüchern nicht aufzufinden, doch wurde die Feuerwehr Niefern im Jahre 1861 gegründet und im Jahre 1863 die Feuerwehrkapelle aus den Reihen der Pfeifer und Tamboure ins Leben gerufen. Man kann annehmen, dass in der damaligen Zeit entsprechend Tamboure und Hornisten zur Alarmierung und Befehlsübermittlung, wie es auch beim Militär üblich war, in der Wehr ihren Platz hatten.

In den späteren Jahren wird der Spielmannszug bei den verschiedensten Anlässen erwähnt. Tambourmajor Karl Fuchs ist noch auf vielen Bildern inmitten seiner Männer zu sehen. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges führte über lange Zeit Tambourmajor Wilhelm Tischhauser den Spielmannszug. Auch nach der Wiedergründung 1960 stand er dem Spielmannszug mit Rat und Tat zur Seite.

Nach dem Krieg fanden einige Versuche der Neugründung statt, aber erst als es in die Planung für das 100jährige Jubiläum der Feuerwehr ging, traf man sich unter der Führung von Kommandant Hans Holzapfel, 2. Kommandant Robert Baier und dem Feuerwehrkassier Rudolf Diehl. Mit August Reidenbach und Rudolf Schroth fand man zwei Männer, die fachlich in der Lage waren, den Spielmannszug aufzubauen und zu führen.

Am 15.08.1960 setzte man sich im Gasthaus „Brauerei Reichert“ (heute Bekleidungshaus Wolf) zusammen, um den Spielmannszug der Feuerwehr Niefern wieder neu zu gründen. Anwesend waren bei der Gründung neben Hans Holzapfel, Robert Baier und Rudolf Diehl von der Feuerwehr- Verwaltung, Fritz Müller und Siegfried Walter als Gäste sowie folgende Gründungsmitglieder: August Reidenbach, Rudolf Schroth, Rudolf Burkhard, Reinhold Arzt , Fritz Häfele, Albert Korn, Heinz Eckhardt, Manfred Gräßle, Gerhard Raum, Reinhold Gremmelmeier, Heinz Walter, Emil Huber, Werner Roller, Rudolf Scheier und Bruno Bossert. Tambourmajor Fritz Müller aus Ispringen und Tambourmajor Siegfried Walter aus Eutingen sagten ihre Unterstützung als Ausbilder zu.

Schon im Dezember fand der erste Auftritt des Spielmannszuges unter der Stabführung von Rudolf Schroth bei einer Abendunterhaltung der Feuerwehr in der Öffentlichkeit statt. Bei vielen Festen und Feuerwehrveranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung war der Spielmannszug Niefern ein gern gesehener Gast. Es wurden immer mehr freundschaftliche Bande geknüpft und bereits im Mai 1963 organisierte man das erste Freundschaftstreffen. Neben den Spielmannszügen aus Stuttgart, Besigheim und Böblingen beteiligten sich viele Züge aus den damaligen Kreisen Pforzheim, Vaihingen und Calw. Man hatte damals dem „Enzkreis“ schon etwas vorgegriffen.

1971 erfolgte dann der erste Wechsel in der Spielmannszugsführung, nach August Reidenbach übernahm Wolfgang Dittert die Führung des Spielmannszuges.

1972 führte der Spielmannszug Niefern das erste Kreisspielmannstreffen durch. Dieses Fest, an dem sich viele Spielmanns- und Fanfarenzüge aus nah und fern beteiligten, war noch lange auf Grund der extrem schlechten Witterung als „Wasserfest“ bekannt. Das Erscheinungsbild des Spielmannszuges hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Bereits 1965 wurden rote Westen als Erleichterung für den Sommer angefertigt. Im Jahr 1976 erfolgte dann die Ausstattung mit unserer gelbschwarzen Uniform. Diese Uniform prägt bis heute das Erscheinungsbild des Spielmannszuges.

Bei der Hauptversammlung im April 1983 legte der langjährige Tambourmajor Wolfgang Dittert sein Amt in die jüngeren Hände von Holger Pfister. Als Spielmannszugsführer zeichnete sich nun Armin Aydt verantwortlich. Die Jahre nach dem Wechsel in der Führung des Spielmannszuges waren stark geprägt durch die Einführung von modernem Notenmaterial.

Ein Hauptaugenmerk wurde auf die Weiterbildung der Mitglieder, insbesondere der Jugend gelegt. Unter dem unermüdlichen Einsatz von Walter Gräßle wurden ab 1984 regelmäßig Seminare und Lehrgänge des Landesfeuerwehrverbandes von unseren Mitgliedern besucht. Hierunter fielen Lehrgänge auf Kreis-, Landes- und Bundesebene, unter anderem an der Bundesmusikschule des Deutschen Turnerbundes in Altgandersheim (Niedersachsen) und der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Zudem wurde an einem Seminar in Großen Buseck (Hessen) teilgenommen. 1988 nahm der Spielmannszug am Kritikspielen in Giengen an der Brenz teil, wobei besonders unser guter Ausbildungsstand große Beachtung fand. Diese intensive Ausbildungsarbeit prägte auch die weitere musikalische Entwicklung unseres Zuges. Mehrere Mitglieder des Spielmannszuges sind nach wie vor als Ausbilder auf Kreis- und Landesebene gefragt.

1989 übernahm nach Tambourmajor Holger Pfister zum ersten Mal eine Frau die musikalische Führung des Spielmannszuges: Marion Müller. Und schon zwei Jahre später wurde Petra Lenhart als Nachfolgerin von Armin Aydt zur Spielmannszugführerin gewählt.

Die Kameradschaft kam natürlich auch nicht zu kurz, durch die aufgebauten Verbindungen und diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten einiger Spielmannszugsmitglieder auf Landes- und Kreisebene sind viele Freundschaften in ganz Baden- Württemberg geschlossen worden, unter anderem nach Hausach (Ortenau), Offenburg und Ludwigsburg.

Einer unserer Höhepunkte dieser überregionalen Tätigkeiten war sicherlich der Auftritt beim Landesfeuerwehrtag in Freiburg 1998. Hierzu fanden sich mehrere tausend Feuerwehrleute und Feuerwehrmusiker in der Altstadt von Freiburg zu Ausstellungen, Wettkämpfen und zahlreichen Platzkonzerten ein.

Seit 1999 nehmen auf Initiative von Ausbilderin Petra Lenhart unsere Jugendlichen regelmäßig an der jährlich stattfindenden Jugendmusikfreizeit der Spielmannszüge des Landkreises Ludwigsburg teil. Ein ganzes Wochenende machen die Jugendliche mit Begeisterung Musik und üben neue Stücke ein.

Gefordert und gefördert wurde stets die gute Zusammenarbeit mit der aktiven Wehr. Vor allem in der Jugendarbeit kam dies stark zum Tragen bei Zeltlagern, Ausflügen und Weihnachtsfeiern. Nachhaltig hat dies den stetigen Austausch unter den verschiedenen Abteilungen geprägt.

Auch die kameradschaftlichen Verbindungen zur Abteilung Öschelbronn und insbesondere zum Fanfarenzug Öschelbronn wird seit Jahren hoch gehalten. Der erste gemeinsame Auftritt fand im Jahr 1992 bei der Eröffnung des Zeltlagers in Öschelbronn statt. Ebenso wurden 1996 die Feierlichkeiten anlässlich „25 Jahre Gemeinde Niefern-Öschelbronn“ gemeinsam begleitet. Seither werden gemeinsame Auftritte und Proben in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit dem Fanfarenzug hat sich auch bei der Durchführung eines Lehrgangs gemeinsam mit dem Musikverein Niefern bewährt. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass die Feuerwehr Niefern-Öschelbronn noch die einzige Wehr mit zwei intakten Musikzügen ist.

Im Jahr 2002 erfolgte der nächste Führungswechsel, Petra Lenhart übergab die Spielmannszugsführung an Marion Müller. Andrea Gloß übernahm die musikalische Leitung.

Die Leitung des Spielmannszugs Niefern besteht seit 2007 aus der Spielmannszugsführung unter Alexandra Rupp mit Stellvertreterin Marion Müller, die musikalische Leitung trägt weiterhin Andrea Gloß. Nach wie vor ist das Spielmannszugsjahr von traditionellen Terminen geprägt, dazu gehört unter anderem der Faschingsumzug Ersingen und unser Maiwecken, daß wir bereits seit Neugründung des Spielmannszuges 1961 durchführen. Hinzu kamen in den letzten Jahren die musikalische Umrahmung des Maibaum stellen in Niefern oder z.B. die Teilnahme am Nikolausmarkt.

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